Honig aus dem Bergischen Land
Honig ist ein Naturprodukt. Abhängig von Landschaft und Witterungsverlauf schmeckt Honig immer wieder unterschiedlich. Keine zwei Ernten schmecken wirklich gleich. Nichts desto trotz möchte ich die typischen Honigsorten, die ich mit meinen Bienen ernten kann vorstellen.
Frühjahrsblütenhonig
Der Nektar aus Obstbäumen in Hausgärten, Streuobstwiesen sowie Wildobst in den Hecken oder an Waldrändern prägt diesen Honig. Dieser Blütenhonig ist sehr mild, fast weiß, mit feinen Aromen. In Jahren in denen der Löwenzahn stark blüht, nutzen die Bienenvölker auch diese Trachtquelle und der Honig färbt sich stärker gelb und kräftigere Aromen bereichern den Geschmack mit teilweise malzigen Noten.
Rapshonig
Zeitgleich zum Frühjahrsblütenhonig blühen auch die Rapsfelder. Die Bienen werden von diesen gelb leuchtenden Blütenmeeren nahezu magisch angezogen. Liegt ein Rapsfeld sehr nahe am Bienenstand, gelingt es dass die Bienen diesen Honig sortenrein sammeln. Reiner Rapshonig ist fast weiß, sehr feincremig und mild.
Sommerblütenhonig
Nach der Blüte der Rapsfelder müssen die Bienen in vielen Jahren auf neue Blüten warten. Erst wenn Himbeere und Brombeere anfangen zu blühen und der Faulbaum seine unscheinbaren Blüten öffnet, finden die Bienen wieder soviel Nahrung, dass der Imker guten Gewissens neuen Honig ernten kann. Dieser Sommerblütenhonig ist dunkelgelb gefärbt, ein leckerer, aromatischer Honig, der manchmal mit leichtem Korn auskandiert. Mischt sich zu diesem Blütenhonig noch der Honigtau aus den Fichtenwäldern im Bergischen Land, so spricht man von einem Sommertrachthonig.
Lindenblütenhonig
Hier im Bergischen Land schließt die Blüte der Linde das Bienenjahr ab. Diese letzte große Honigernte aus unseren Alleebäumen hat eine ganz eigene Charakteristik. Sehr kräftig, manchmal fast mentholig im Aroma bleibt dieser Honig in manchen Jahren etliche Wochen lang flüssig. Um diesen Honig rein zu gewinnen, fahre ich einen Teil meiner Völker von meinem Heimatstand in Wuppertal ins Ülfetal, wo es einige schöne alte Lindenbäume gibt, die eine reiche Ernte versprechen.
Sortenhonige - Bienen auf Wanderschaft
Nicht alle Honigsorten kann ich an meinen eigenen Bienenständen rund um Beyenburg, im Marscheider Wald oder an der Herbringhauser Talsperre ernten. Schon für den Lindenhonig aus dem Ülfetal müssen meine Bienen für ein paar Wochen ihren angestammten Platz verlassen und an einen anderen Bienenstand wandern. Manchmal führen diese Wanderungen auch aus dem Bergischen Land heraus
Akazienhonig
Dieser helle, mild fruchtige Honig, der hervorragend zu griechischem Joghurt passt, sich als milde Süße in Salatsaußen gut macht, oder auch einen Tee versüßen kann, stammt bei mir aus Köln-Hürth. Da linksrheinisch, lässt sich hier beim besten Willen nicht mehr von "Bergischem Honig" sprechen. Akazienhonig bleibt sehr lange flüssig; aber auch wenn das manchmal unpraktisch ist, weil Akazienhonig so schnell vom Brot läuft, investiere ich den Aufwand gerne, für das besondere Aroma, dass dieser Honig hat.
Kastanienhonig
Auch der Honig der Edelkastanie bleibt in den meisten Jahren lange flüssig. Deutlich dunkler von Farbe und Geschmack, kombiniere ich diesen Honig gerne mit etwas Frischkäse, oder sogar einem Camembert. Man kann mit ihm wunderbar an dunkle Saußen, das besondere Etwas zaubern, aber auch pur, mit etwas Butter auf Brot, kommen seine kräftigen Geschmacksnoten gut zur Geltung. Unbedingt probieren! Für diesen Honig wandern meine Bienen bis in die Pfalz.